Wissen bedeutet Macht. Dieser Spruch gilt in abgewandelter Form auch für Finanzen: Wissen bedeutet Vermögen. Eine Untersuchung der Allianz zur Finanzkompetenz von Verbrauchern und den Auswirkungen geringen Wissens ergab, dass eine unzureichende Finanzkompetenz einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland jährlich etwa 2.300 Euro kosten kann. Über einen Zeitraum von zehn Jahren können sich die finanziellen Folgen von mangelndem Finanzwissen auf bis zu 36.663 Euro summieren.
Besorgniserregend ist, dass dies nicht nur eine Randerscheinung ist: Mehr als ein Viertel der Deutschen (28 %) verfügt nicht über das Wissen und die Fähigkeiten, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Die aktuelle Studie der Allianz führte Befragungen von jeweils über 1.000 Personen in Deutschland und sechs weiteren Ländern durch, um ihr Wissen über finanzielle Grundlagen wie Zinssätze, Inflation sowie Anlagerisiken und -erträge zu testen. Der Versicherer teilte die Ergebnisse in einer Pressemitteilung mit.
Über einen längeren Zeitraum entgeht einem viel
Betrachtet man nicht nur Zeiträume von zehn Jahren, sondern sogar noch längere Zeitspannen, zeigt sich, dass die mangelnde Finanzkompetenz massive Auswirkungen auf das Vermögen hat. Laut einer Studie der Allianz kann eine Person mit hoher Finanzkompetenz im Verlauf von 30 Jahren mit einer enormen Summe von zusätzlichen 196.502 Euro rechnen.
„Die Auswirkungen geringer Finanzkompetenz sind wirklich drastisch“, kommentiert Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz. „Über lange Anlagezeiträume, wie zum Beispiel beim Sparen für den Ruhestand, kann man buchstäblich ein Vermögen verlieren. Die gute Nachricht jedoch ist: Kluge Finanzentscheidungen zu treffen, ist keine Hexerei. Durch den Erwerb grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten kann man sich bereits von einer geringen zu einer durchschnittlichen Finanzkompetenz entwickeln und damit deutlich mehr Geld in der Brieftasche haben.“
Unterschiede beim Selbstvertrauen in finanziellen Angelegenheiten
Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation wurden die Teilnehmer der Studie auch nach ihren Erwartungen bezüglich ihrer finanziellen Zukunft befragt. Dabei zeigte sich, dass rund zwei Drittel (66 %) der Befragten mit unterdurchschnittlicher Finanzkompetenz ihre eigenen wirtschaftlichen Aussichten als schlecht einschätzten. Im Gegensatz dazu waren nur etwa 14 Prozent der Befragten mit hoher Finanzkompetenz sehr zuversichtlich in Bezug auf ihre eigene finanzielle Situation.
Interessanterweise fiel dieser Mangel an Selbstvertrauen vor allem bei Frauen in den meisten der betrachteten Ländern auf. In Deutschland zeigt die Studie jedoch eine bemerkenswerte Tatsache: Hier haben eher Männer kein Vertrauen in ihre Finanzangelegenheiten, wobei 62 Prozent von ihnen unsicher sind, was ihre finanzielle Situation betrifft. Die Untersuchung ergab auch, dass in Deutschland mehr Männer als Frauen über geringe Finanzkenntnisse verfügen – 37 Prozent der Männer im Vergleich zu 20 Prozent der Frauen.
Eine ähnliche Kluft zeigt sich auch zwischen den Generationen. Die Studie verdeutlicht, dass Finanzwissen und -fähigkeiten mit dem Alter zunehmen. Bei den Babyboomern liegt der Anteil der Personen mit hoher Finanzkompetenz bei 21 Prozent, während er bei der Generation Z (6 %) und den Millennials (11 %) zusammengefasst deutlich niedriger ist. (jb)
Die Finanzkompetenz der Deutschen: Herausforderungen und Potenziale
Die finanzielle Bildung und Kompetenz der Bevölkerung spielen eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger. In Deutschland gibt es sowohl positive Entwicklungen als auch Herausforderungen im Bereich der Finanzkompetenz. Finanzkompetenz bezieht sich auf das Wissen und die Fähigkeiten einer Person, um fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen, Budgets zu planen, Schulden zu verwalten, zu sparen und zu investieren. Eine Bevölkerung mit guter Finanzkompetenz ist besser in der Lage, finanzielle Ziele zu erreichen, unvorhergesehene Ereignisse zu bewältigen und für die Zukunft vorzusorgen.
In den letzten Jahren hat sich die finanzielle Bildung in Deutschland verbessert. Schulen und Bildungseinrichtungen widmen der Vermittlung von Finanzwissen mehr Aufmerksamkeit, und es gibt vermehrt Angebote von Banken, Finanzdienstleistern und Verbraucherschutzorganisationen, die darauf abzielen, die Finanzkompetenz der Bürgerinnen und Bürger zu stärken.
Die Deutschen haben auch Zugang zu einer breiten Palette von Finanzprodukten und Dienstleistungen, die es ermöglichen, Geld anzulegen und zu sparen. Die zunehmende Digitalisierung hat den Zugang zu Informationen und Tools für Finanzplanung und -management erleichtert.
Herausforderungen und Schwachstellen
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es nach wie vor Herausforderungen bei der Finanzkompetenz der Deutschen. Eine bedeutende Anzahl von Menschen verfügt immer noch nicht über ausreichende finanzielle Grundkenntnisse. Eine aktuelle Studie der Allianz ergab, dass mehr als ein Viertel der Deutschen nicht über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügt, um solide finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Ein weiterer Punkt ist, dass viele Menschen in Deutschland immer noch eine geringe Risikobereitschaft und ein begrenztes Verständnis für Kapitalmärkte haben. Dies führt dazu, dass sie möglicherweise nicht von langfristigen Anlagemöglichkeiten profitieren und bei der Altersvorsorge zurückhaltend sind.
Die Finanzkompetenz der Deutschen ist ein wichtiges Thema für die wirtschaftliche Gesundheit und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger. Obwohl es Fortschritte in der finanziellen Bildung und im Angebot von Finanzdienstleistungen gibt, müssen weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um das Finanzwissen der Bevölkerung zu verbessern. Dabei sollten auch Geschlechterunterschiede und die Generationenkluft berücksichtigt werden.
Eine breitere finanzielle Bildung, die Integration von Finanzthemen in den Lehrplan der Schulen und die Förderung von Finanzkompetenz in der Arbeitswelt könnten dazu beitragen, dass die Deutschen in der Lage sind, ihre finanzielle Zukunft besser zu gestalten und wirtschaftlich stabiler zu werden. Letztendlich profitiert die Gesellschaft als Ganzes von einer finanziell kompetenten Bevölkerung.
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