Inflation oder Rezession
Die EZB und die Fed befinden sich in einer Sackgasse. Betrachtet man das Balance Sheet der EZB, erkennt man ein neues Hoch von 8 Billionen Euro, die hier angehäuft wurden. Die letzten Jahre wurde die Bilanz der EZB so ausgedehnt wie die vorigen 20 Jahre nicht. Grund natürlich auch die Corona Krise und der Ukrainekrieg. Bis zum Jahr 2020 hatte niemand mit Inflation gerechnet, jetzt sind die Inflationsraten weltweit hoch. Warum die Notenbanken Schulden machen mussten, ist klar, um eine Rezession zu vermeiden. Nur ist die Frage, was ist jetzt schlimmer, ob man damals eine Rezession vermieden hat und die Pleiten gekommen wären, oder ob man das Problem einfach mit hoher Geldmenge noch verstärkt hat.
Frau Lagarde ist wahrscheinlich auch aus anderen Gründen beunruhigt. Die EZB hat zum Beispiel in Frankfurt ihr Gebäude auf exterritorialem Gebiet gebaut. Das heißt, es gehört nicht zur Stadt Frankfurt, gehört auch nicht zu Hessen und auch nicht zu Deutschland, sondern es gehört zur EU. Im Endeffekt gibt es dann da am Eingang so etwas Ähnliches wie eine Passkontrolle, weil man ist eigentlich dann in einem anderen Land, wo man dann weniger Steuern zahlt. Das ist eine der Hautkrankheiten bei uns in der EU, das geht schon in die Richtung Korruption. Den andere Länder wie Russland und die Sowjetunion zerbrechen am Ende daran.
Welchen Fehler wählt die FED?
Erhöht sie die Zinsen und riskiert einen Zusammenbruch der Wirtschaft oder hält sie die Zinsen gering, was zur Inflation führt. Die letzten 40 Jahre gab es einfach praktisch keine Inflation. Inflation haben nur unsere Eltern noch erlebt in den 70er-Jahren mit den Ölkrisen. Damals waren die Leute das auch nicht mehr gewohnt. Es dauert eine Weile, bis die Bevölkerung die Inflation spürt, steigt jetzt die Lohnpreisspirale, würde der Effekt extrem schnell spürbar sein. Die Löhne sind immer noch moderat im Moment, die Leute sind geduldig.
Anleihen einen Blick wert?
Die Anleihen sind gefallen, das bedeutet, die Zinsen sind gestiegen. Dieser Zinsanstieg wurde jetzt etwas gebremst, was den Abwärtstrend gebrochen hat. Es sieht so aus, dass wir hier einen Boden haben in den Anleihen, was andererseits bedeutet, dass die Zinsanstiege bei 3 % irgendwo ihre Grenze finden sollten. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Wirtschaft noch große Schäden davon tragen. Die Notenbanken schauen eher auf die Wirtschaft. Im Zweifelsfall tolerieren sie lieber eine hohe Inflationsrate. Was sie nicht tolerieren können und wollen, ist eine Massenarbeitslosigkeit, die dann zu sozialen Unruhen führt.
Die US-Märkte
Die US-Aktien haben jetzt 7 Wochen lang eine Korrektur hinter sich. Nach diesen fallenden Kursen gab es diese Woche eine massive Erholung. Das war im Endeffekt eine technische Erholung aus überverkauften Niveaus. Vergleicht man die US-Aktien mit dem Rohstoffmarkt, sehen wir bei den Rohstoffen immer noch einen Bullenmarkt. Die Aktien sind auch weiterhin überbewertet. Zuletzt waren wir im Coronacrash auf einem fairen Niveau, dieses wurde dann aber durch die Ausdehnung der Geldmengen ausgeglichen. Diese Liquidität besteht auch weiterhin und stütz den Markt aktuell noch.
In den vergangenen Jahren wurde extrem viel Geld in Aktien investiert, weniger in Rohstoffe. Wie zuletzt bei der Dotcom Bubble als Gold sich auf einem historischen Tief war und auch Rohöl weitaus günstiger war. Somit stehen die Zeichen gut, dass jetzt das Jahrzehnt für Rohstoffe kommt, während sich Aktien allgemein schwertun.
Silber statt Aktien
Gerade die letzten 5 Jahre sehen wir eine zunehmende Nachfrage nach physischem Edelmetall. Das hat ja auch seinen Grund, zum Beispiel wegen dem Inflationsschutz, insbesondere zum Beispiel in den USA, aber auch in Deutschland und in Indien. Mittelfristig sieht es gut aus für Silber, da es Bestandteil für die Elektrifizierung ist. Der jährlich steigende Verkauf von Elektroautos ist auch für Silber ein Argument.
Kurzfristig sind die Märkte natürlich immer ein wenig manipuliert durch die Notenbanken auch indirekt. Doch langfristig kann ein Markt wie Silber nicht manipuliert werden, das sind schon eher so Tendenzen. Bessere Alternativen als Silber gab es die letzten Jahre klar in Technologie Werten, doch das muss die nächste Dekade nicht so bleiben. Steigende Zinsen sind auch für Silber aktuell nicht von Vorteil, doch tiefer als 21 US-Dollar sollte der Kurs nicht fallen.
Interessant ist die hohe Korrelation zwischen Silber und dem Energieindex. Dieser besteht aus Solarzellen, erneuerbaren Energien und Uran. Somit ist Silber ein Bestandteil von erneuerbaren Energien, die in einigen Jahren auch verstärkt eingesetzt werden. Um Edelmetalle zu fördern, fallen hohe Energiekosten an. Das drückt auch auf die Gewinne und Gewinne sind das, was die Börse belohnt mit ansteigenden Kursen. Aber mittelfristig sieht es natürlich weiter sehr gut aus für Silber und ist definitiv ein wichtiger Inflationsschutz, den sicher einige noch entdecken werden, wenn sie sich mal etwas mehr an die Inflation gewöhnt haben.