Der DAX befindet sich auf dem Niveau, bevor der Ukrainekrieg ausgebrochen ist.
2000 Punkte nach unten, dann wieder 2000 Punkte nach oben. Gleichzeitig ist die Inflation in Deutschland so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Selbst die Bundesbank erwartet dieses Jahr mehr als 5 % Inflation. Stimmen aus der EZB sagen, dass zwei Zinsschritte dieses Jahr mindestens nötig sein werden. Auch die Schulden in Deutschland sind so hoch wie noch nie zuvor. Die Zins Kurve wird langsam invers und in diesem Spannungsfeld möchte ich dir sagen, wie es in den nächsten Monaten und Quartalen weitergehen kann. Die Zinskurve wird langsam invers und in diesem Spannungsfeld möchte ich dir sagen, wie es in den nächsten Monaten und Quartalen weitergehen kann. Wir befinden uns in einer unglaublich spannenden Situation. Aktienmärkte sind sehr weit oben und das, obwohl Renditen auch deutlich gestiegen sind. Das Gespenst der Stagflation steht im Raum und auch die sogenannten Financial Conditions lassen einiges an Ungemach erahnen. Denn die Finanzmärkte funktionieren einfach nicht mehr so wie noch vor Jahren. Warum? Weil die Notenbanken eben sehr stark manipuliert haben, insbesondere bei den Renten. Diese Manipulation hört nach und nach auf, und wenn sie einmal vorbei ist und die Märkte auf sich allein gestellt sind, dann werden wir eben sehen, was dieser Wirtschaftsaufschwung wert ist, was eben die Inflation bedeutet. Und bedenke, alle großen nördlichen Zentralbanken haben im letzten Jahr ihre Inflationsprognosen erhöht und gleichzeitig ihre Wachstumsprognosen reduziert. Und in diesem Spannungsfeld gilt es eben, die wichtigsten Anlageklassen zu beleuchten. Wir sprechen über Aktien, wir sprechen über Renten und wir sprechen natürlich auch über Rohstoffe. Ein guter Tipp vielleicht schon direkt vorweg 2022 wird kein Investment Jahr, sondern 2022 wird ein Trading Jahr.
Ich glaube, aufgrund der makroökonomischen Situation wird es nicht so sein, dass der Sommer gut für Aktien ist. Es wird nicht so sein, dass wir vor den Midterm Elections im November deutlich ansteigende Kurse sehen. Es wird auch nicht so sein, dass der Aktienmarkt wieder deutlich an Volatilität verliert. Denn die Notenbank, getrieben durch die Inflation, wird uns hier ein ganz anderes Regime bescheren.
Welches Regime wird die Notenbank ansteuern?
Genau das werden wir besprechen. Das erste Quartal war auf jeden Fall durch Volatilität geprägt. Die Aktienmärkte insgesamt sind im negativen Bereich. Einige Indizes wie der S&P haben es über die 200-Tage-Linie in den letzten Tagen geschafft, andere Indizes wie die Nasdaq oder der DAX haben es nicht geschafft. Schauen wir uns hier die wichtigsten Parameter, die den Markt ausmachen und die uns auch im Sommer, im zweiten und dritten Quartal dann noch begleiten werden. Die Performance des MSCI Country Index ist auf dem höchsten Stand wie 2020, also seit einem Jahr, gab es in dieser Verfallswoche den größten Anstieg. Nach diesem Kriegscrash kam es eben zu der Erholung, getrieben durch Optionen, getrieben durch neue Mittelzuflüsse, aber natürlich auch getrieben durch die Entspannung, die wir ein stückweit zumindest in den letzten Tagen gesehen haben. Kriege sind eben nicht dafür gemacht, langfristig hier in den Ruin der Wirtschaft zu führen. Allerdings reden wir hier immer von primären Effekten und der Ukraine-Russland-Krieg. Da geht es nicht so sehr um primäre Effekte, weil Russland und Ukraine eben global nicht die allergrößten Player sind, sondern es geht vielmehr um die sekundär und Tertiär Effekte also um die zwei Runden und dritt Runden Effekte. Getrieben natürlich mit dem Thema Rohstoffe, Preisanstieg und Inflation. Wie sind diese Aktien Rückgängen auf das Sentiment getroffen?
Nun schau dir zum Beispiel den AAII Bull Bear Index an sehr spannende Analyse, die ich mir gerne regelmäßig angucke. AAII, das kennt der eine oder andere. Das ist eben eine Indikation, wie die Börsenbriefe in den USA das Sentiment werten also wie die Börsenbriefschreiberlinge sagen, der Markt ist positiv oder negativ als Quotient, gibt einem ein sehr schönes Maß und du siehst folgendes es hat sich in der letzten Woche auch nur marginal geändert. Bedeutet eben, dass mehr Bären in den Börsenbriefen zu Hause sind als Bullen. Heißt also auch hier eher ein antizyklisches Thema, wie zum Beispiel auch nach dem Crash 2020, da waren die Bären eben auch in der Überzahl. Der Markt ist gestiegen, ganz anders. Was dann aus 2021 in der Jahresmitte momentan sind wir auch wieder eher in einem bärischen Sentiment, zumindest was die Börsenbriefe anbelangt hat. Das heißt, wir hatten direkt nach Kriegsausbruch und den zwei Wochen danach, wo die Kurse deutlich gefallen sind, ein negatives Sentiment. Wir hatten teilweise kurzfristige Kapitalmarktabflüsse. Das hat sich jetzt wieder etwas beruhigt, weil es eben kein Atomkrieg wurde, weil es eben keine weitreichenden ökonomischen Folgen direkt hat und weil der Markt es auch gelernt hat, in den letzten Jahren so ein bisschen den Blick fürs große Ganze zu verlieren und den Blick für die weite Zukunft zu verlieren. Die steigenden Märkte geben hier der Notenbank dann auch die Möglichkeit, 50 Basispunkte im nächsten Zinsschritt machen. Das erwarte ich persönlich auch.
Es gibt den schönen Spruch Vertrauen schafft Schnelligkeit. Und wenn dieses Vertrauen nicht vorhanden ist, dann ist ein Markt langsam träge. Und dann ist man eben auch nicht zu Transactions bereit und das führt zwangsweise auch zu größeren Volatilitäten und zu höheren Verwerfungen. Und das kann eben auch für den Markt Index sehr schwierig werden. Man sieht das immer, wenn der Markt auch mal längere Phasen nach unten geht, korrespondiert das eben hier mit einem abnehmenden Liquidität Proxy einer von vielen kleinen Indikatoren, die jetzt neben dem Sentiment, was ja momentan noch positiv ist, strukturell auf einige Gefährdungen hinweisen. Wenn wir jetzt in dem Sommer reinlaufen, der Sommer ist ja generell von mehr Kapitalmarkt Abflüssen auch geprägt, dann könnte es noch schwieriger werden, weil dann die Liquidität erfahrungsgemäß auch weiter zurückgeht. Die Kredite sind auseinander, die Volatilität sind hoch, die Transaktionshäufigkeiten gering, die CDS nach oben. Also hier einiges, was dafür spricht, dass der Markt sich untereinander nicht mehr so vertraut. Und das Problem ist eben anders als 2018, wo die Notenbank ja schon in einem Zinserhöhungzyklus war und dann erst die Financial Conditions schlechter geworden sind. Sicherlich auch ein Grund, warum die Fed dann hier ihre Geld und Notenbankpolitik revidiert hat, warum wir nicht mehr den Autopilot hatten, warum dann entsprechend die Zinsen auch nach unten gegangen sind, auch schon vor dem Coronacrash.
Der Crash hat natürlich zu sehr schlechten Finanz Konditionen geführt, einfach weil hier Transaktionen kaum noch möglich waren, weil sehr viel Unsicherheit im Markt war und jetzt erhöht die Fed die Zinsen. Und das obwohl wie eben schon sich verschlechternde Financial conditions sehen. Liegt natürlich auch daran, dass die Fed Bilanz jetzt abgebaut wird. Du weißt es, ab März werden keine MBS mehr gekauft. Auf das Thema geht gleich noch eins wenn keine Treasurys mehr gekauft. Und das führt eben auch dazu, gerade im Rentenbereich, dass wenn hier einer der größten und nicht sogar der größte Player aus dem Markt verschwindet, also nicht regelmäßig kauft. Dass dann natürlich auch die einzelnen Konditionen schwieriger werden und die Marktteilnehmer sich eben wieder selber überlassen werden. Und da muss man gucken, ob bei der Inflation der Markt sich hier auch tatsächlich behaupten kann.
Die Frage ist dann, Haben wir langfristig strukturelle Inflation?
Ich sage ganz klar Ja, Deutschland. 5 % werden wir dieses Jahr im Durchschnitt bekommen in der Eurozone. Auch Spanien hatte heute Morgen Inflationszahl über 8 %. Auch in den USA war der letzte Print bei 7,9 % Inflation. Da werden wir auch noch mal drüber gehen. Natürlich haben wir die Basis Effekte, aber trotzdem 2 % Inflationsziel bei 8-9 % tatsächliche Inflation. Da muss man kein Mathematikgenie sein. Selbst wenn das ein bisschen runter kommt ist hier noch eine riesen Diskrepanz. Und da gibt es eine Maßzahl, die sehr schön ermisst, ob wir strukturelle Inflation haben oder nicht. Eine sehr einfache Maßzahl, die in den letzten 100 Jahren gut funktioniert, hat den Zyklus zwischen Aktien und Öl, ganz konkret das Ratio zwischen dem S&P 500 als Proxy für den Aktienmarkt, geteilt durch WTI, also durch das amerikanische Öl. Und immer, wenn wir unter diesem drei Jahres Moving Average sind, also immer, wenn wir in Phasen längerer Anstiege sind oder gleichzeitig korrespondieren mit stärkerem fallenden CPI, dann haben wir eben strukturell höhere Inflationsraten. Und genau das steht uns jetzt wieder bevor. Entweder fällt der S&P oder das Öl steigt weiter. Beides ist ja vom aktuellen Stand durchaus möglich und realistisch. Und das führt eben zu hoher Inflation. Das ändert eben ein Regime, weil mit hoher Inflation natürlich eine Notenbank nicht mehr an ihrer ursprünglichen Geldpolitik festhalten kann, weil eine Notenbank hier natürlich dann nicht mehr die Zinsen einfach senken kann, wenn der Aktienmarkt fällt.
Und stell dir einfach vor, der S&P bricht um 20 % ein. Und die Fed erhöht trotzdem die Zinsen. Das wäre Stagflation und das wäre natürlich ein Szenario wie in den 70er-Jahren. Deswegen heißt es für mich auch Obacht, wie die Aktienmärkte sich verhalten, was die Märkte dazu machen und wie vor allen Dingen im Sommer sich das ganz große Bild verhält. Das Ende der Pandemie wird das Ende der Hausse. Wir kommen aus einer Situation mit Corona mit strukturell zu wenig Inflation mit 40 Jahren fallenden Zinsen. In einer Situation, wo Largecaps also die richtig großen Unternehmen gut funktioniert hat und wo die M Developer Markets auch gut funktionieren haben. Und das transformiert sich jetzt. Getrieben dadurch, dass, wenn Corona vorbei ist, auch die Hilfs und Stimulus Maßnahmen nicht mehr so groß sein werden. Ja, man nimmt den Krieg jetzt als Vorwand, aber da hat man eben nicht so viele Möglichkeiten der Neuverschuldung. Jeder Deutsche, mittlerweile mit 28.000 € verschuldet, wenn man die Pro Kopf Verschuldung quasi vom Staat bei 2,3 Billionen umrechnet. Und auch das wird weiter steigen. Dafür tritt die Ampel ja auch an, um weiter neue Schulden zu machen. Man sagt es nicht, aber das ist der Weg, den man geht. Und andere südliche Länder in Europa machen es ja genauso. Das heißt, mit dem Impfstoff, mit dem Opening werden wir mehr Inflation bekommen. Das haben wir im letzten Jahr schon gesehen. Es wird auch strukturell uns weiter begleiten. Was noch etwas fehlt, sind weiter steigende Zinsen. Ich glaube, da sind wir erst am Anfang. Natürlich wird es immer wieder auch Rücksetzer geben und ich rede hier von Jahren, also 3-5 Jahre. Wenn wir es nicht schaffen, strukturell wieder in diese 2 % Band der Inflation reinzufallen, es sei den bekommen wir ganz große Rezession. Und das wäre natürlich auch schlecht für die Aktienmärkte. Das heißt, wo würde ich mein Geld jetzt galoppieren? Eher Emerging Markets, hier insbesondere Lateinamerika, was die Aktien angeht, aber auch was die Anleihen angeht. Selektiv auch in Afrika sind, glaube ich, die Hotspots, wo es auch lohnt, Geld zu investieren, wo die Bewertungen noch günstig sind und wo viele der hausgemachten Probleme der Nordhalbkugel auch schon gelöst sind. Das Thema Small Caps. Hier bitte keine einzelnen Aktien, sondern immer breit diversifiziert.
Ja, was ist jetzt mit Corona?
Vielleicht ganz kurz dazu Impfungen, Neuinfektionen in den USA. Man kann es zusammenfassen in den USA ist Corona kein Thema mehr. In Deutschland sieht es ja etwas anders aus. Die Fallzahlen nach wie vor hoch, die Todesfälle sehr gering. Und wird das Thema quasi hier auch noch begleiten in den nächsten Monaten. Aber im Sommer wird es uns eben nicht mehr so einschränken. Corona hat zu schlechten Lieferketten geführt, Corona hat zu verschiedenen inflationären Tendenzen geführt, weil die Notenbanken und die Regierungen viel gemacht haben. Und Corona hat eben auch dazu geführt, dass wir seit 2020 hier einen starken Anstieg in den Rohstoffpreisen gesehen haben. In der letzten Woche gab es auch eine Korrektur. Natürlich, wenn die Aktien deutlich steigen, auch aufgrund der tendenziellen Befriedung der Ukraine und der des Russland Konflikt ist, dass es da etwas weniger Stress im System gibt.
Dann kommt das Öl mal 10 % zurück, dann fallen Rohstoffe insgesamt. Ich glaube aber daran, dass in den nächsten 3 bis 6 Monaten auch Rohstoffe noch ein gutes Investment sind ich glaube, wir werden auch noch einige Prozente in den nächsten Wochen gewinnen können. Insbesondere natürlich auch, wenn die Gesamtsituation wieder etwas schwieriger wird und wenn gleichzeitig auch Inflation hoch bleibt. Das wird in einer Rezession dann auch abnehmen. Ich glaube auch eine Rezession steht uns bevor. Allerdings sollten Rohstoffe trotzdem auch in den nächsten Wochen und Monaten eine Beimischung im Portfolio sein. Und das hat auch weitreichende Folgen. Es ist ja nicht nur, dass Öl steigt. Was wir an der Tankstelle sehen, sondern es ist auch das die Lebensmittelpreise hochgehen. Also sprich Du musst mehr Geld für Lebensmittel ausgeben. Es bleibt dir dann nicht, um es zu sparen, um es vielleicht zu investieren in andere Güter, die die strukturell voranbringen, in Bildung. Sondern hier das Problem ist wie 2010 und 2011, wo wir auch den Arabischen Frühling hatten. Wenn du eben stark steigende Rohstoffpreise hast, auch stark steigende Lebensmittelpreise, wird es immer mehr zu Unruhen führen. Das sind eben weitreichende Konsequenzen und Probleme, wo man eben auch als Notenbank kämpfen muss. Aber, und das ist das Problem, die Notenbanken machen es einfach viel zu wenig. Deswegen haben wir Inflation. Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Inflation entwickelt sich in Wellen. Und ganz ehrlich ob der Zinssatz bei 0 %, bei -0,5% oder bei plus 0,5% steht, ist bei 7-8 % Inflation auch egal.
Und wenn eben die Inflation der realen Kaufkraft im Moment immer mehr entkräftet also wenn du immer weniger hast, dann wird es auch immer schwieriger Geld auszugeben. Und deswegen schau dir unbedingt die Inflationserwartungen an, wenn eins wirklich für die nächsten Wochen und Monate entscheidend ist, ob eben die Renten Futures hier nicht mehr so schnell fallen und die Renditen im Umkehrschluss nicht mehr so weit steigen. Ob der Markt das Thema vielleicht auch überschätzt.
Was passiert, wenn Aktien fallen und du gleichzeitig den Zinssatz erhöhst?
Nun, ich glaube, dann sehen wir kein V wie im Coronacrash. Dann sehen wir kein V. Wie jetzt mit dem Ukrainekonflikt, wo die Notenbank noch ein bisschen vielleicht diese Alte Welt aufrechterhalten konnte, sondern dann mache ich mir wirklich Sorgen. Und das sieht man auch, wenn man sich den Optimismus anschaut von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Einmal im Monat werden diese small Business befragt in den USA. All das ist negativ. Man möchte eben hier nicht wachsen. Und ich frage mich, wo so eine Wirtschaft dann gerade bei Inflation und steigenden Preisen sich durchsetzen. Und wenn eben nicht gleichzeitig die Unternehmer mehr Wachstum generieren, wenn es den Firmen als Ganzes nicht besser geht. Und da rede ich nicht nur von drei vier Tech Konzernen oder Tesla, sondern ich rede wirklich von der Realwirtschaft, von den klein und mittelständischen Unternehmen, wenn eben diese Corona Hilfen auslaufen. Wenn eben die Wirtschaft auch wieder in Normalität übergeht, wenn Inflation durch steigende Zinsen bekämpft wird, wie sollen diese Unternehmen dann profitabel sein, wenn sie jetzt schon negative Erwartungen haben?
Wenn sie jetzt schon hier keine Expansion Absichten haben, wenn sie jetzt eben schon schlechtere Profite machen als vor dem Coronacrash und das liegt hauptsächlich bei den Unternehmen. Auch in Amerika ist wie immer da das Vorbild und der Vorreiter auch für Europa. Die Unternehmen merken und spüren, dass sie höhere Löhne zahlen müssen, ganz egal, ob es tariflich oder außertariflich ist. Sie werden deswegen die Preise anheben, der Arbeitnehmer merkt, die Preise steigen immer weiter, also wird er auch in Lohnverhandlungen noch aggressiver gehen, sich seines Wertes bewusst sein. Solange keine Rezession da ist, kannst du das ja machen und du wirst die Preise immer weiter, immer weiter, immer weiter nach oben ziehen und damit den Wirtschaftszyklus auch irgendwann. Was Wachstum angeht, töten. Und das korrespondiert natürlich mit dem Zinssatz.
Das ist klassische Volkswirtschaftslehre. Steigende Zinsen führen zu mehr Arbeitslosigkeit. Immer wenn die Zinsen steigen, dann geht mit einem Zeitversatz von 12 bis 18 Monaten auch die Arbeitslosigkeit nach oben. Wir kommen in eine Rezession. Das ist eben der klassische Zyklus. Das ist die klassische Idee. Und das ist auch das, was jetzt natürlich auf einem niedrigeren Niveau passiert, weil man eben aus der langen Phase der fallenden Zinsen kommt. Aber es ist doch nur natürlich, wenn die Unternehmen auch mehr für ihre neuen Kredite ausgeben müssen, dass sie dann entsprechend auch hier mit den Arbeitnehmern nicht mehr so großzügig sein können, dass, wenn das Wachstum geringer ist, man Leute auch wieder entlassen muss, dass eben diese Lohn Preis Spirale dann zu Ende geht, wenn die Firmen im schlimmsten Fall pleitegehen oder im besten Fall nur sich absichern und überlebensfähig machen wollen.
Das ist immer wieder das gleiche Spiel mehr Inflation führt zu höheren Zinsen. Das kannst du nicht verhindern, es sei denn als Notenbank. Du gibst deine Glaubwürdigkeit komplett auf. Und das trifft jetzt alle schon auf positive Wirtschaftsdaten. Du siehst es an dem Citi Economics Surpise Index, also ein Index, der dir angibt, ob insgesamt die wirtschaftlichen Überraschungen positiv oder negativ sind. Über der Null spricht es für positive Überraschung. Wir hatten eine Phase mit steigenden Aktien und schlechten Nachrichten. Das kommt gerade so ein bisschen zu Ende. Wir haben positive Überraschungen. Besseren Arbeitsmarkt, besseres GDP. Aber trotzdem sind die Aktienmärkte seit Jahresstart wieder wackelig. Und wie gesagt, die eine oder andere Strategie deutet ja auch schon seit Januar darauf hin Ich denke nur an fünf Tage bestimmtes Börsenjahr oder auch jetzt wieder die 200 Tage Linie. Wenn wir da wieder untertauchen, dann würde ich mit Aktien auch wieder vorsichtiger werden. Wir sehen einfach bessere Nachrichten führen zu fallenden Aktienmarkt Kursen. Schlechte Nachrichten führen zu steigenden Kursen. Das haben wir im letzten Sommer und Winter gesehen. Aktuell gute Wirtschaftsnachrichten führen zu fallenden Aktienkursen.
Was ist wichtiger für die Börse, die Nachrichten oder die eigentlichen Preisbewegungen?
Meiner Erfahrung nach ist die eigentliche Preisbewegungen relevanter, also die Frage nicht so sehr wie sind die Nachrichten gut oder schlecht? Sondern was machen die Kurse daraus? Und wenn ich gute Nachrichten und schlechte fallende Kurse habe, ist es eigentlich ein schlechtes Szenario, weil es eben bedeutet, dass selbst gute Nachrichten nicht mehr reichen, um steigende Kurse zu sehen. Wenn die Nachrichten dann mal schlecht sind, heißt das ja nicht automatisch, dass die Kurse dann steigen, sondern ganz im Gegenteil. Dann haben wir vielleicht fallende Kurse mit fallenden Nachrichten, dann noch mehr Argumente bei den aktuellen hohen Bewertungsniveaus und dann wird es noch gefährlicher werden von Inflation gesprochen. Der Zinsschritte der Fed sind nach wie vor hoch. Und wie gesagt, ich glaube auch, dass wir die acht dieses Jahr an der Inflationsrate noch in den USA sehen. Und das ist natürlich eine Gefahr für die Märkte. Nicht kurzfristig, nicht auf den Tag gesehen, aber sicherlich darüber hinaus. Und was dich wirklich zumindest mich, was dich vielleicht auch etwas angespannt machen sollte, das sind eben die Renten Märkte. Steigende Zinsen bedeuten eben teure Finanzierungskosten.
Sie drücken also die Gewinne und zudem sinken dadurch die Aktien Bewertungen es gibt plötzlich Alternativen, wenn Anleihen wieder interessante Renditen abwerfen. Ich sehe nicht Renditen, die schnell unter 2 % fallen. Allerdings sehe ich auch die Dynamik, wie schnell hier der Zinssatz von den 10-jährigen Anleihen von 60 Basispunkten auf 52 gestiegen ist. Das macht der Wirtschaft schon Sorgen. Natürlich vorher sind die Renditen auch deutlich gefallen. Vor dem Crash und damit aber jetzt muss die Wirtschaft sich anpassen und die Bewertungen sind ja auch höher als 2018 und 2019. Wenn du mich fragst, glaube ich nicht, dass die Nasdaq dieses Jahr ins Plus gehen wird. Ich glaube nicht, dass wir großartige Sprünge machen, weil einfach dieser Zinsanstieg auch zu verdauen ist.
Ich habe das auch 1996 bis 2000 nicht begriffen, wo ich nur auf die Aktien geguckt habe. Aber deswegen teile ich das ja auch hier mit dir, weil ich dich sensibilisieren möchte, dass der Anleihemarkt eben dein bester Freund ist. Wenn du Aktienmärkte wirklich strukturell tief verstehen willst, wenn du fundamentale Analyse betreibst, brauchst du diese makroökonomischen Zusammenhänge und dann siehst du hier auch die Struktur Kurve, also den Unterschied zwischen den 2-jährigen Zinsen und den 10-Jährigen und wir nehmen einfach die 10-jährigen Renditen minus die 2-Jährigen. Dann kommen wir auf die sogenannte Steilheit der Zins Struktur Kurve. Die ist wichtig für Banken, die ist wichtig, um die Gesundheit einer Wirtschaft zu ermessen. Die ist aber auch wichtig für den Verbraucher. Sei dir bitte bewusst hohe Inflation trifft auf wenig Wachstum und das ist sicherlich ein Aktienmarktbild, was nicht optimal ist.
Mein Fazit
Das sind genau die Dinge, wo ich bitte, auch ein Auge drauf zu haben. Inflation zeigt sich eben nicht nur am Supermarkt und an der Tankstelle zeigen, sondern auch bei vielen anderen Dingen. Inflation ist ein globales Problem, wo es eben vielleicht nicht jedem Land auch so gut geht wie uns und dadurch eben auch noch mehr strukturelle Veränderungen erzeugen. Es ist ein klares Anzeichen für mich im Markt, dass wir mehr Volatilität im Sommer sehen, auch weil die Financial Conditions schlechter werden. Rohstoffe sind eine gute Absicherung. Lateinamerika Aktien Anleihen können ein Portfolio auch sichern. Langfristig würde ich eher auf kleine Aktien setzen. Wo ich wirklich Sorgen habe, ist, dass diese Zinswende, die wir gerade in den entwickelten Märkten sehen, zu langsam vor sich geht. Deswegen bin ich auch nach wie vor der Ansicht, dass die Renditen weiter Steigen und dementsprechend man Short auf Anleihen Futures sein kann.
Risikohinweis und Haftungsausschluss
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